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Lesen verbindet große und kleine Kinder

Lesen verbindet große und kleine Kinder

Gemeinsames Projekt von Kita und Schule der Ev. Stiftung Volmarstein.

Mit staunenden Augen sitzen die Kindergartenkinder auf dem Teppich, kuscheln sich in die Decke und lauschen gespannt der Geschichte vom Wichtel Tomte. Unter dem Motto „Lesen verbindet!“ bekommt das Werner-Richard-Berufskolleg in Volmarstein regelmäßig Besuch aus der benachbarten Kita Büllerbü. „Für die Kinder ist das absolut spannend, in die Schule zu gehen“, weiß Kita-Leiterin Tanja Schunder. Schülerinnen und Schüler, die zurzeit in der Ausbildungsvorbereitung im Vollzeitunterricht sind, lesen den Kindern tolle Geschichten vor. Weil ja nicht alle in ein Bilderbuch schauen können, werden die Bilder auf der großen digitalen Tafel abgebildet.

„Ich liebe Bücher“, sagt Mahi Abbas. Die 20-Jährige ist regelmäßig in der Leselounge der Schule und leiht sich Bücher aus. Damit ist sie schon fast die Ausnahme in der Klasse. Denn ihre Mitschüler*innen lesen eher im Internet – mal Nachrichten oder Beiträge in den Sozialen Medien. Den Kindern laut vorzulesen, ist für alle eine neue Erfahrung. „Das macht Spaß“, sagt der 19-jährige Lucas Boldt, der sich wie alle die gemeinsame Lesezeit genießt. „Lesen verbindet! Wir freuen uns sehr, dass aus der Idee zum bundesweiten Vorlesetag im November 2023 nun eine langfristige Lesekooperation mit der KiTa Bullerbü entstanden ist, die alle Schüler*innen in die Welt des (Vor-)Lesens mitnimmt!“, betont Nicola Tiggemann-Koch, Lehrerin am Berufskolleg der Ev. Stiftung Volmarstein.

Berufsbildungswerke fordern: Nicht auf Kosten von Menschen mit Behinderung sparen

Berufsbildungswerke fordern: Nicht auf Kosten von Menschen mit Behinderung sparen

Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember appelliert die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke (BAG BBW) an die Bundesregierung, die Leistungen zur Förderung der Inklusion von jungen Menschen mit Behinderungen trotz der aktuellen Haushaltskrise nicht infrage zu stellen. Dazu erklärt der Vorsitzende der BAG BBW, Tobias Schmidt:

„Die Ankündigungen einzelner Vertreter*innen der Ampelkoalition, Kürzungen im sozialen Bereich zu prüfen, geben Anlass zur Sorge. Vor allem Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung dürfen nicht ins Spar-Visier der Bundesregierung geraten. Die Bundesagentur für Arbeit, die die Leistungsangebote der Berufsbildungswerke als Einrichtungen zur beruflichen Rehabilitation finanziert, darf nicht Opfer der Kürzungs- und Einsparpolitik werden. Sie muss auch zukünftig den finanziellen Spielraum haben, um die berufliche Rehabilitation von jungen Menschen mit Behinderung sowie die flankierend notwendige Transformationsprozesse in den Berufsbildungswerken sicherzustellen.

Aktuell erhalten bundesweit ca. 16000 Jugendliche Unterstützung beim Start ins Berufsleben. Sie werden angesichts des Arbeitskräftemangels mehr denn je gebraucht. Wenn die Politik die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt realisieren möchte, dann braucht es dafür finanzielle Mittel. An der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen darf nicht gespart werden. Die Förderung der beruflichen Teilhabe von jungen Menschen mit Behinderung muss vorrangiges Ziel der Politik sein.“

In der Ev. Stiftung Volmarstein stehen insgesamt 410 Plätze für Leistungen der beruflichen Rehabilitation von jungen Menschen mit Behinderungen zur Verfügung. 100 Plätze davon beziehen sich allein auf Maßnahmen der Berufsvorbereitung. 310 Ausbildungsplätze werden in den Ausbildungsbereichen Agrarwirtschaft, Druck- und Mediengestaltung, Ernährung und Hauswirtschaft, Elektrotechnik, Metalltechnik und im Bereich Wirtschaft und Verwaltung vorgehalten.
Rund 500 Schülerinnen und Schüler können im Werner-Richard-Förderberufskolleg der Evangelischen Stiftung Volmarstein in Vollzeit und Teilzeit beschult werden.
Darüber hinaus beschäftigt die Werkstatt für Menschen mit Behinderung Volmarstein zurzeit 267 Personen mit zum Teil schweren Mehrfachbehinderungen.

Oldtimer-Tour am Berufsbildungswerk Volmarstein

Oldtimer-Tour am Berufsbildungswerk Volmarstein

Über 30 echte Hingucker gab es zu sehen. Oldtimer-Freunde aus Alt-Wetter, Volmarstein und Hagen trafen sich bei bestem Wetter zu einer Rallye. Einsteigen durften auch junge Erwachsene, die in Volmarstein eine Ausbildung machen oder das Berufskolleg besuchen. Die ließen sich nicht lange bitten und genossen den besonderen Ausflug in vollen Zügen.

Danke an alle, die das möglich gemacht haben. Ein besonderer Dank an unseren ehemaligen Mitarbeiter Werner Walther für die Organisation und an Christian Bremicker, Geschäftsführer der Firma ABUS, der nach der Rallye zu Grillwürsten und Eis einlud.

Sommerfest in Volmarstein

Sommerfest in Volmarstein

Berufsbildungswerk und Werner-Richard-Berufskolleg boten ein buntes Angebot für ihre Gäste.

Die Gesichter strahlten mit der Sonne um die Wette: Beim Sommerfest des Berufsbildungswerks und des Werner-Richard-Berufskollegs am vergangenen Samstag in Volmarstein traf sich Jung und Alt und genoss die ausgelassene Stimmung. Alle Bereiche hatten gemeinsam mit den Auszubildenden, Schülerinnen und Schülern Aktionsstände vorbereitet, organisierten Smoothie- und Candybar, Grill- und Kuchenstände sowie ein tolles Programm mit Livemusik.

Wunderschöne Blumen oder selbstgemachte Gewürzmischungen konnten die Gäste zum Beispiel kaufen. Wer eine ruhige Hand hatte, testete im Elektrobereich seine Geschicklichkeit. Kreativität war beim Gestalten von Postkarten gefragt. Und die Sportlichen konnten sich an der Torwand ausprobieren. Viele Angehörigen nutzen die Gelegenheit, Volmarsteiner Luft zu schnuppern. Auch viele ehemalige Auszubildende verabredeten sich mit ihren Jahrgängen und schwelgten in Erinnerungen.

„Danke an alle, die so engagiert an den Ständen, auf der Bühne und auch im Hintergrund dieses Fest möglich gemacht haben“, betonte Geschäftsbereichsleiterin Sabine Riddermann. „Es war ein großartiger Tag, der ganz viele Menschen zusammengebracht hat und allen ein tolles Fest bescherte.“

Wichern-Kranz ist ein echtes Gemeinschaftswerk

Wichern-Kranz ist ein echtes Gemeinschaftswerk

Berufsbildungswerk Volmarstein pflegt eine alte Tradition.

„Wann ist denn nun endlich Weihnachten?“ Das fragen Kinder in jedem Jahr immer wieder in der Vorweihnachtszeit. Um den Kindern das Warten leichter zu machen, erfand der Lehrer und Theologe Johann Hinrich Wichern bereits 1839 das „Urmodell“ des Adventskranzes. Johann Hinrich Wichern leitete das evangelisch geprägte Rauhe Haus in Hamburg – eine Stiftung für die Betreuung von Kindern. Für seinen Kranz nahm er ein Wagenrad und befestigte darauf so viele Kerzen, wie es Tage vom ersten Advent bis zum Heiligen Abend waren.

Ein solcher Kranz entstand nun als echtes Gemeinschaftswerk im Berufsbildungswerk Volmarstein (BBW). Ausbilder und Teilnehmende aus vier Fachabteilungen bauten gemeinsam einen sogenannten „Wichern-Kranz“. Drei Meter Durchmesser und ein Gewicht von 180 Kilo hat dieser besondere Adventskranz mit vier großen und 24 kleinen Kerzen. Damit ist er ein echter Hingucker vor dem Café mittendrin im Zentralgelände der Ev. Stiftung Volmarstein. „Das ist eine schöne Tradition, die zum BBW und zur Ev. Stiftung Volmarstein passt“, so Geschäftsbereichsleiterin Sabine Riddermann.

„Drei verschiedene Abteilungen der Gewerblich Technischen Ausbildung und die Gärtnerei haben das Projekt Stück für Stück geplant, gebaut und dekoriert, betonte Frank Behrendt, Ausbilder im Berufsbildungswerk Volmarstein. Die Produktdesigner entwarfen den besonderen Kranz am Computer, die Metallbauer schweißten das Grundgerüst aus Metall, mit befestigten daran die 28 Kerzen. Anschließend sorgten die Elektrotechniker für die Beleuchtung. „Die haben wir dann so programmiert, dass bis zum Heiligen Abend jeden Tag eine weitere Kerze leuchtet“, erklärt Daniel Tautz Ausbilder im Elektrobereich. Schließlich dekorierten Mitarbeitende und Teilnehmende aus der Gärtnerei das Stahlgerüst mit Tannengrün.

So mancher Volmarsteiner staunte nicht schlecht, als der riesige Kranz dann vom Berufsbildungswerk in die Lothar-Gau-Straße transportiert wurde. Vorstand Markus Bachmann, Sabine Riddermann, Ausbilder und Teilnehmende aus dem Berufsbildungswerk schalteten gemeinsam die Beleuchtung des neuen Wichernkranzes zur Eröffnung des Adventsmarktes an. „Das ist ein richtiges Meisterstück“, lobte Vorstand Markus Bachmann alle Beteiligten.

Pioniere in Sachen Autismus

Pioniere in Sachen Autismus

Das Berufsbildungswerk (BBW) der Stiftung leistete schon vor über 15 Jahren Pionierarbeit in der Ausbildung von Menschen mit Autismus-Spektrums-Störungen (ASS). Als erstes Berufsbildungswerk in Deutschland erhielten die Volmarsteiner 2019 das Siegel „Autismusgerechtes BBW“, verliehen vom Bundesverband autismus Deutschland e.V. und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke. Nun erfolgte die erfolgreiche ReZertifizierung.

„Vor über 15 Jahren waren wir eine der ersten Einrichtungen, die Rehabilitanden mit einer ASS zur beruflichen Rehabilitation aufgenommen haben“, so Dr. Andreas Krombholz, Leiter des Psychologischen Dienstes im BBW Volmarstein. Eine ganz neue Herausforderung für das interdisziplinäre Reha-Team – wie sich sehr schnell zeigte. Mit einer hohen Fachlichkeit, Weitblick und Empathie befasste sich das Team mit den besonderen Bedürfnissen der Menschen mit ASS. „Die Qualifizierung der Mitarbeitenden ist bis heute ein wichtiger Baustein unseres Fachkonzeptes“, betont Dr. Krombholz. Aber auch räumliche Veränderungen, wie beispielsweise eine reizarme Umgebung bei der Speisenversorgung oder eine angepasste Arbeitsumgebung setzten die Volmarsteiner schon damals um.

Ein Autismuskompetenzteam begleitet alle Maßnahmen, die das BBW für Menschen mit Autismus umsetzt. Neben Dr. Krombholz (Psychologe) sind Diana Roothaer (Sozialpädagogin) und Bodo Teschke (Sozialarbeiter) die Volmarsteiner Fachreferenten für Autismus. Gemeinsam mit Ausbilderinnen, Lehrerinnen, Erzieher*innen und Fachdiensten haben sie sich einer zeitgemäßen und fachlichen Begleitung der Rehabilitanden verschrieben. Inzwischen sind im BBW rund 200 Teilnehmende mit Autismus in Ausbildung, häufig kommen körperliche Erkrankungen oder Behinderungen hinzu. Die autismusspezifischen Bedarfe werden dabei in allen Prozessen berücksichtigt. „Es ist z.B. für uns selbstverständlich, bei Baumaßnahmen unsere Autismus-Experten bei der Planung einzubeziehen“, betont Geschäftsbereichsleiterin Sabine Riddermann. „Time-Out-Räume oder Akustik-Maßnahmen wurden so umgesetzt.“

Erfolgsgeschichten

Viele Erfolgsgeschichten wurden seitdem geschrieben: Ehemalige Teilnehmende arbeiten z.B. als Technische Produktdesigner in der Industrie, Mediengestalter in Medienagenturen, ein Büro-Kaufmann hat es zum Westdeutschen Basketball-Verband geschafft, ein Absolvent arbeitet als Fachkraft in der Sterilgutaufbereitung der Stiftung Volmarstein, einem eigenständigen Integrationsbetrieb. Dort werden in höchster Präzisionsarbeit OP-Instrumente aufbereitet. Bei Praktika, die zur BBW-Ausbildung gehören und die in externen Betrieben stattfinden, werden Türen geöffnet für eine gute berufliche Laufbahn. Die künftigen Kollegen und Vorgesetzte werden von BBW-Experten geschult, um die Besonderheiten im Umgang mit Menschen mit Autismus kennen zu lernen. „Das sind oft nur Kleinigkeiten“, erklärt Dr. Krombholz. Das kann z.B. ein Kopfhörer sein, der für Stille sorgt, Pausenzeiten oder die klare Kommunikation ohne Bildsprache und Ironie. Denn die verstehen Menschen mit Autismus oftmals nicht. Die häufig hohen speziellen Kompetenzen können die BBW-Teilnehmende dann bestmöglich im Betrieb einbringen. So profitieren beide Seiten.

Für Informationen zum Fachkonzept Autismus ansprechbar: Dr. Andreas Krombholz (Dipl.-Psychologe), Fachkoordinator Psychologischer Dienst, Fachreferent Autismus. Evangelische Stiftung Volmarstein. Berufsbildungswerk. Am Grünewald 10-12. 58300 Wetter, Telefon (02335) 639-7200. krombholza@esv.de, www.volmarstein.info